Toller A-Capella-Gesang auf sehr hohem Niveau(Innenteil)Gruppe „“ begeistert in vollbesetztem Gemeindehaus |
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Maintal (hl). – Zu ihrem ersten Konzert hatte der Maintaler Vokalchor „“ in das evangelische Gemeindehaus eingeladen. Und alle kamen. Auch der letzte Stuhl war besetzt. Wie bereits angekündigt stand tatsächlich die Qualität des Gesanges im Vordergrund. Aber auch sonst hatten die Chormitglieder sich große Mühe gegeben. Der Saal war geschmackvoll dekoriert, das Bühnenbild rückte die Sängerinnen und Sänger ins rechte Licht. Tenor Peter Wijnvoord führte humorvoll und sachkundig durch das Programm. Pünktlich um 16 Uhr am vergangenen Sonntag ertönte – zunächst hinter dem Rücken der Zuhörer – das Spiritual „Great day“. Eine schöne Idee, mit diesem Lied die Bühne zu betreten. Auch die beiden folgenden Negro-Spirituals „The Old Time Religion“ und „Wade in the Water“ handelten von der Sehnsucht der unterdrückten Schwarzen nach der Erlösung durch Jesus. Die Sängerinnen und Sänger, die zum großen Teil solche Spirituals schon vor Jahren im Hochstädter Jugendchor gesungen haben, interpretierten sie mit großem Einfühlungsvermögen unter der sicheren Führung und Begleitung ihrer Chorleiterin Andrea Tetens. Pop-Musik Im Programmteil wurde Pop-Musik aus den 60er bis 80er Jahren geboten: „The longest Time“, „Under the Boardwalk“ und „Only You“. Letzteres stand Pate für das Motto des Konzerts „Only (for) you“. Es war bemerkenswert, wie sicher die Chormitglieder besonders bei dem A-Capella-Song „Under the Boardwalk“ Rhythmus, Stimme und Text beherrschten, Erfolg dreijähriger Schulung und Stimmbildung durch Andrea Tetens. Als Überleitung zu den „Doo-wop“-Liedern aus den 50er Jahren, vorgetragen nur von den Männern, erläuterte Moderator Peter Wijnvoord den textlichen Inhalt dieser Gesänge, die man beinahe als „Macho-Lieder“ bezeichnen kann. In „Duke of Earl“, „Book of Love“, „Get a Job“ und „Good Night, ist’s Time to go“ kommt die ganze Überheblichkeit der Männer zum Ausdruck, weshalb die Frauen in gespielter Entrüstung die Bühne verließen. Diese „Doo-wop“-Lieder verlangen tiefe Bässe und Tenöre bis hinauf in die Falsett-Lage – kein Problem für die Männer der „“. „Sister Act“ Im letzten Programmteil vor der Pause erschienen die Frauen als Nonnen verkleidet und sangen aus „Sister Act“ die bekannten Hits „Hail Holy Queen“, „My Guy“ und „I will follow him“. Der Applaus war, wenn möglich, noch anhaltender als bei den Männern. Sängerinnen und Sänger hatten ihre Pause verdient. |
Kinder und Angehörige der Chormitglieder sorgten für das leibliche Wohl der Besucher. Nach der Pause erlebten die Beatles mit „Please Mr. Postman“ Wiederauferstehung und versetzten das Publikum erneut in Schwung. Die Stimmung steigerte sich, als Stefan Bauer mit Tropenhelm auf dem Kopf das Solo in „The Lion sleeps tonight“ sang. Achim Langheinrich stärkte das Fundament mit dem Kontrabaß. Danach überließen die Männer die Bühne wieder den Frauen für den Welthit „Bei mir bist du schön“, bekannt durch die Andrew-Sisters. Und bei „Lollipop“ schwenkten die Frauen fröhlich große Lollies durch die Luft. Drei Zugaben Nach verdientem stürmischen Beifall für die Frauen betraten wieder die Männer die Bühne, bekleidet mit Zylinder und weißen Handschuhen, um gekonnt drei Lieder der „Comedian Harmonists“ zu singen: „Mein kleiner grüner Kaktus; Veronika, der Lenz ist da, O Donna Clara“. Die Zuhörer, fast aus dem Häuschen, klatschten begeistert den Takt mit. Nach dem Abba-Hit „Thank you for the Music“ wollten sich die „“-Mitglieder von ihrem Publikum verabschieden. Doch der nicht enden wollende Beifall zwang sie zur ersten Zugabe: „O happy Day“ (Solist Peter Wijnvoord), vorgetragen vom gemischten Chor. Um die Frauen nach den „Doo-wop“-Liedern wieder zu versöhnen, hieß die Männer-Zugabe: „Ach, bitte, laß mich dein Badewasser schlürfen“. Und als der Beifall gar nicht aufhören wollte, erklang schließlich noch „Ein Freund, ein guter Freund“. Ein gelungenes erstes Konzert dieses jungen Chores, der jetzt schon über Maintals Grenzen hinaus bekannt ist. Für das nächste Konzert muß man entweder einen größeren Raum oder aber einen zweiten Konzerttermin vorsehen. |