Presse 2008

Maintal Tagesanzeiger vom 30. Januar 2008

Dafür sind doch Freunde da
Drei Maintaler Chöre begeistern das Publikum beim Lions-Benefizkonzert im Bürgerhaus Bischofsheim

Maintal (en). – „That’s what friends are for“ – mit diesem Lied verstummte der Melodienreigen am Sonntagnachmittag in Bischofsheim. Zuvor hatten die „Kirchenmäuse“ aus Wachenbuchen, der Junge Chor des Volkschores Dörnigheim sowie die Hochstädter dem Publikum mit ihren Gesangskünsten rund zwei klangvolle Stunden bereitet. Auf Einladung der Maintaler Lions waren sie ins Bürgerhaus gekommen, um die gemeinnützige Arbeit der Organisation mit einem Benefizkonzert zu unterstützen.
Ein Konzertereignis, das in Maintal bereits zum festen Bestandteil des Terminkalenders gehört. Doch bevor die Sängerinnen und Sänger den Ton im Bischofsheimer Bürgerhaus angaben, begrüßte Lions- Präsident Harald Agel die Zuschauer – und besonders die „Ehrengäste des Nachmittags“, die drei Chöre. Andere Ehrengäste – seien es Vertreter der Stadt oder der politischen Parteien – konnte Agel nicht begrüßen, sie waren nicht da. Umso mehr freuten sich die Lions über das Kommen des Publikums. Der Lions-Präsident versicherte kurz, dass der Erlös des Konzertes zu 100 Prozent Kinder- und Jugendprojekten zugute kommen werde, und machte dann die Bühne für die Wachenbucher „Kirchenmäuse“ frei. Unter der Leitung von Caroline Adam entführten sie das Publikum zunächst auf den afrikanischen Kontinent. „Masithi“, „Wa wa wa Emimimo“ und „Barki yote“ – ungewöhnliche Klänge und Sprachen erfüllten das Bürgerhaus. Rhythmisch schneller ging es dann im Anschluss weiter. Mit „This little light“, „Lord I want to be a Christian“ und „Let us break bread together on our knees“ präsentierten die „Kirchenmäuse“ drei Gospel-Songs. Zum Finale des Auftritts ging es dann wieder sprachlich in heimische Gefilde. Mit „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes sein“ und „Wenn ich alle Sprachen dieser Welt sprechen könnte“ sowie „Gott segne Dich“ beendeten die Wachenbucher ihren gelungenen Auftritt, den das Publikum mit reichlich Applaus quittierte. Danach erklang, „Das Echo“ durch den nachmittäglichen Konzertsaal. Der Junge Chor des Volkschores Dörnigheim hatte die Bühne betreten – zumindest der Großteil. Denn eine Vierergruppe war zunächst im Saal verblieben, um eben jenes Echo stimmlich umzusetzen. Unter der Leitung von Wolfgang Weiß hatten die Sängerinnen und Sänger für diesen Auftritt einen Querschnitt ihres bisherigen musikalischen Schaffens zusammengestellt. „EI grillo“ und „Ach Elslein, liebes Elselein“ gehörten ebenso zum Repertoire wie „Riga dimd“ und das schwedische „Uti var hage“. Mit Felix Mendelssohn-Bartholdys „Verleih uns Frieden gnädiglicht“ setzten die Aktiven des Jungen Chores ihren Auftritt fort. Gefolgt von „Adiemus“ – einem nahezu spirituellen Lied in einer Phantasiesprache. Mit dem englischen Spiritual „Elijah Rock“ beendeten die Sängerinnen und Sänger ihren Auftritt – eigentlich. Denn ohne Zugabe („Sixteen Tons“) ließ das Publikum die Akteure nicht von der Bühne.

Nach der Pause nahmen die Vokalisten der Hochstädter hinter ihren Mikrofonen Platz und legten sofort mit dem Gospel „Jesus be a fence“ los. Humoristisch gestaltete sich die Fortsetzung des Programms. Mit dem „Dosenlied“ sowie dem „Tango Postale“ – jeweils mit Texten Joachim Ringelnatz‘ – sorgten die Sänger für viele Lacher im Publikum. In die weite „Steppe, nur Steppe“ entführte das gleichnamige russische Lied die Zuhörer. Um dann die Damen der fragen zu lassen „Do you know where you’re going to?“ Die Damen waren es auch, die sich schließlich zum „Top of the World“ sangen. Dem wollten die -Männer unter der Leitung von Andrea Tetens in nichts nachstehen. „Veronika, der Lenz ist da“ verkündeten sie melodiös dem Publikum. Um es daraufhin mit dem Medley „The Best of Doo Wop“ auf eine musikalische Reise in die 60er Jahre mitzunehmen. Wieder vereint stimmten die Akteure der „Sound of silence“ und „Fun, fun, fun“ an. Ein passender Abschluss eines kurzweiligen, abwechslungsreichen Konzertnachmittags. Für diesen bedankte sich Harald Agel im Namen der Lions und der Zuschauer bei den drei Chorgruppen. Mit ihrem Engagement hätten sie Hilfe erst möglich gemacht. Dafür sind doch Freunde da – „That’s what friends are for“, so der Titel der Zugabe der – und die Devise der Akteure auf, vor und hinter der Bühne.

Maintal Tagesanzeiger vom 03.03.2008

„Da kam ein Holzwurm gekrochen“
Publikum feiert zu Recht mit stehenden Ovationen – Entertainment gepaart mit Vokalkunst

Maintal (leg). – Der Hochstädter Vokalchor hat sein Publikum am Wochenende wieder einmal zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Die beiden restlos ausverkauften Konzerte im evangelischen Gemeindehaus am Wallgraben boten eine ideale Mischung aus Entertainment und vokaler Kunst. Andrea Tetens hatte ihre zehn weiblichen und sieben männlichen Sänger einmal mehr ideal auf die insgesamt 27 Lieder vorbereitet. Durch die beiden Konzerte führte auf unnachahmlich charmante Art und Weise Peter Wijnvoord, der mit seinen zahlreichen Talenten allein schon das Kommen gelohnt hätte.
Als Conferencier ist der gebürtige Niederländer nahezu unschlagbar. Pointiert und gewitzt führte er durch die Welt der Gospels, Oldies und „Comedian Harmonists“-Klassiker. Zudem verfügt er über eine biegsame und durchaus auch soulige Tenorstimme, die er in einigen Soli glänzend einzusetzen wusste. So zum Beispiel auf geradezu umwerfende Weise bei dem unvermeidlichen „Only you” oder bei der zweiten Zugabe „Oh happy day“. Zudem sitzt dem Bruder des früheren RTL-Moderators Harry Wijnvoord („Der Preis ist heiß“) der sprichwörtliche Schalk im Nacken. So gelang es ihm auch ganz schnell, die Stimmung im voll besetzten Saal aufzulockern und auch seine Mitstreiter zu Höchstleistungen zu motivieren.


Die Sängerinnen und Sänger der Hochstädter TonArt verstehen es, sich publikumswirksam in Szene zu setzen

Diese Aufgabe oblag aber auch Andrea Tetens, die bereits seit 1996 Chorleiterin der TonArt ist. Die Formation selbst kann mittlerweile bereits auf 14 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Andrea Tetens hat die überwiegend sehr romantischen Songs mit ihren Sängerinnen und Sängern formidabel einstudiert. Die Klangbalance war so durchweg genau austariert und die verschiedenen Stimmgruppen mischten sich vorzüglich. Neben Peter Wijnvoord tat sich als Solistin auch Isabella Isabella auf positive Weise hervor, die über einen geschmeidigen und warm timbrierten Sopran verfügt.

17 vorzügliche Sängerinnen und Sänger

Ihnen in nichts nach standen aber ebenso die anderen 15 Mitglieder der TonArt, die an dieser Stelle einfach alle erwähnt werden müssen; Ute Riegel, Isolde Kegelmann, Andrea Brandner, Beate Bechmann (alle Sopran); Inge Wijnvoord, Susanne Rau, Monika Rauch, Anke Menk und Doris Söder-Müller (Alt); Ingo Kaiser und Bernhard Brandner (Tenor); Achim Langheinrich, Hermann Langheinrich, Gerhard Rauch und Frank Menk (Bass).
Der Vokalchor ist aber auch immer für einen Gag zu haben. So kündigte Peter Wijnvoord mehrfach Mozarts „Kleine Nachtmusik“ an, die erstmals von einem „Hochstädter Streicherensemble“ aufgeführt werden sollte. Doch als es dann soweit hätte sein sollen, erklärte der Moderator, dass Orkan „Emma“ die Anreise dieser Formation unmöglich gemacht habe. Deshalb müsse nun die diesen Part selbst übernehmen. Und tatsächlich summten und sangen die 17 Sänger die bekannte Melodie auf geradezu umwerfende Weise und mit weißen Mozart-Perücken auf den Köpfen. Da lagen zahlreiche Besucher vor Lachen unter ihren Stühlen.
Das Gros der Lieder stammte aus dem englischen Repertoire und reichte von Gospels wie „Jesus be a fence“ und „Do Lord“ bis zu Ohrwürmern der 50er und 60er Jahre. Genannt seien hier nur der berühmte Simon & Garfunkel-Song „Sound of silence“ oder „Put your hand an my shoulder“, die mit vokaler Geschmeidigkeit und großer Intensität vorgetragen wurden.


Die 17 Mitglieder der boten eine tolle Leistung und rissen ihr Publikum regelrecht von den Sitzen     Fotos: M. Gros