Gelnhausen/Maintal (leg). Diesen Samstagvormittag in der Stadthalle Gelnhausen wird der aus Landshut stammende Wahl-Hochstädter Karl Eyerkaufer sicher nie vergessen.
Und das nicht nur, weil ihm seine nun ehemaligen Mitarbeiter im Landratsamt eine wirklich schöne, vor allem kulturell sehr ansprechende Abschiedsfeier mit über 400 geladenen Gästen bereitet haben. Für den Höhepunkt sorgte nämlich Ministerpräsident Roland Koch, der den prominentesten Bürger Maintals mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse für seine überragenden Leistungen zum Wohle der Menschen im Main-Kinzig-Kreis auszeichnete. Dinge, die geheim bleiben sollen, kommen zumeist doch vorzeitig an die Öffentlichkeit. In diesem Fall jedoch „hielten alle dicht“, wurde Karl Eyerkaufer von der Ankündigung Roland Kochs, ihn im Namen des Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen, völlig überrascht (am Samstagabend übrigens auch von der Hochstädter Feuerwehr, die einen Zapfenstreich vor Eyerkaufers Haus organisiert hatte). Die Rührung ob dieser hohen Auszeichnung war dem Hochstädter anzusehen, Wehmut ob des Abschieds aus dem Amt des Landrates, das er 18 Jahre und fast fünf Monate mit großem Engagement ausgeübt hat, ließ der studierte Mathematiker jedoch nicht aufkommen.
Zahlreiche kulturelle Höhepunkte
Entsprechend war es eine fröhliche Feier mit zahlreichen kulturellen Höhepunkten (unter anderem begeisterte der bekannte
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Schauspieler Walter Renneisen), die auch deutlich machten, dass in Karl Eyerkaufers Leben nicht nur seine Frau Marion, seine Familie, der Sport, die Ausbildung junger Menschen und die Politik wichtige Rollen spielen und gespielt haben, sondern dass eben zudem die Kunst, insbesondere die Musik einen hohen Stellenwert für ihn besitzen.
Zum gelungenen kulturellen Programm der fast dreieinhalbstündigen Verabschiedungsfeier gehörte auch ein Auftritt des Hochstädter Vokalchors „“, mit dem Karl Eyerkaufer besonders verbunden ist. Unter der Leitung ihrer Dirigentin Andrea Tetens bot die A-Cappella-Formation wunderbar austarierte Interpretationen unter anderem von „Ein Freund, ein guter Freund“ und „One moment in time“. Die Redner würdigten die großen Leistungen, aber vor allem auch die Person Karl Eyerkaufer, die viel für die Menschen getan und stets ein offenes Ohr gehabt habe. Sein seit Samstag, 0 Uhr, amtierender Nachfolger Erich Pipa würdigte das hohe Maß an Disziplin des Hochstädters, aber auch seine Qualitäten als Stratege, Taktiker und Pragmatiker.
Ministerpräsident Koch bezeichnete den SPD-Politiker als ein Vorbild gerade für die jungen Menschen, das stets die Bedeutung des Ehrenamtes betont und gefordert habe. Koch wörtlich: „Aus einem Mittelstreckler ist ein Langstreckenläufer geworden. An seinen guten Ergebnissen hat sich jedoch nichts geändert“.
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